Computerspielsucht

Was bedeutet Computerspielsucht?

Zunächst ist nicht jede/r süchtig, der/die mehrere Stunden am Tag mit Computerspielen verbringt. Von einer Sucht spricht man, wenn Spieler/innen über einen längeren Zeitraum (1 Jahr) durch das exzessive Spielen ihre Hobbys, Freunde und die Schule vernachlässigen und die Kontrolle über die Häufigkeit und Dauer des Spielens verlieren. Gewisse Entzugserscheinungen und eine stete Verlängerung der Spielzeit sind weitere Symptome.

Am beliebtesten sind Online Rollen Spiele (Massive Multiplayer Online Role-Playing Games), bei denen man allein oder in Gruppen Abenteuer bestreiten und Aufgaben meistern muss. Diese Spiele üben einen Sog aus, da sie zum Einen kein echtes Spielende haben und man sich andererseits gegenüber der Gruppe verpflichtet fühlt immer online zu sein.

Was hat Computerspielsucht für mögliche Folgen?

Betroffene können Schlafprobleme entwickeln, ihr Körpergewicht kann steigen durch wenig Bewegung und der Aufnahme von Fast Food, sie verlieren den Kontakt zu realen Freunden und Familie. Durch das wachsende Verlangen nach dem Spiel kann es zum Schulverweis oder dem Verlust des Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes kommen. Der/Die Betroffene kann – trotz der Einsicht eine Sucht zu haben – mit dem Spielen nicht aufhören.

Wer ist davon betroffen?

Von Computerspielsicht oder Online Spielsucht sind vor allem Jungs und junge Männer betroffen.

Wie kann ich mir oder jemand anderes helfen?

Viele Jugendliche haben eine Phase in ihrem Leben, in der sie ein exzessives Spielverhalten aufweisen. Dennoch schaffen es viele dieser Jugendlichen sich eigenhändig aus ihrer Sucht zu befreien.

Kinder und junge Menschen, die dies nicht selbständig schaffen, haben die Möglichkeit an einer kognitiven Verhaltenstherapie als Gruppen- oder Einzeltherapie, ambulant oder stationär teilzunehmen. Da Computerspielsucht seit 2020 als Erkrankung anerkannt ist, werden Therapien von der Krankenkasse erstattet.

Als Angehörige/r können Sie dem/der Spielsüchtigen nur helfen sich selbst zu helfen, d.h. ermutigen eine Therapie zu machen oder gemeinsame Aktivitäten unternehmen.

Bei akuten Problemen kann man sich an die Telefonseelsorge wenden:

0800 – 111 0 111 (kostenlos und jederzeit)

https://www.telefonseelsorge.de/

Mediensucht

Was bedeutet Mediensucht?

Da Mediensucht noch nicht offiziell als Krankheit anerkannt wird, besteht die Schwierigkeit einer genauen Definition, ab wann jemand süchtig ist. Mediensucht bezieht sich vor allem auf die exzessive Nutzung Sozialer Medien, wie Instagram, Twitter oder TikTok.

Vor allem seit der Corona Pandemie hat die Nutzung von Sozialen Medien enorm zugenommen.

Was hat Mediensucht für mögliche Folgen?

Auch die Folgen der Mediensucht ähneln der. Generall ähneln die Symptome der von Computerspielsucht. Dazu gehört beispielsweise eine stetige Erhöhung der Nutzungszeiten, Vernachlässigung der schulischen Pflichten und (analogen) Freunde, Schlafstörungen oder Entzugserscheinungen bei Nichtkonsum, wie Wut und Reizbarkeit.

Wer ist davon betroffen?

Während von Computerspielsucht haptsächlich Jungs betroffen sind, leiden häufig Mädchen und junge Frauen an Mediensucht.

Wie kann ich mir oder jemand anderes helfen?

Feste Bildschirmzeiten mit Eltern vereinbaren:

Hier eine Orientierung nach Alter:

  • 3 bis 5 Jahre: max. 30 Minuten am Tag
  • 6 bis 9 Jahre: max. 1 Stunde am Tag
  • ab 10 Jahren: 10 Minuten Medienzeit pro Lebensjahr am Tag

 

Verhaltenstherapie

Wie auch bei anderen Suchterkrankungen kann hier eine Verhaltenstherapie im äußersten Fall weiterhelfen.

Online Beratungen

https://beratung.ins-netz-gehen.de/das_andere_leben/home

https://jugend.bke-beratung.de/views/home/index.html

 

Bei akuten Problemen kann man sich an die Telefonseelsorge wenden:

0800 – 111 0 111 (kostenlos und jederzeit)

https://www.telefonseelsorge.de/